Wie man Babys richtig trägt: Sind alle Tragemethoden gleich?
Babytragen gibt es für jeden Geschmack und jede Vorliebe; sei es Material, Form oder Tragemethode...Natürlich oder geheimnisvoll, instinktiv oder unvorhersehbar – das Stillen ist uns ebenso angeboren, wie manchmal auch kompliziert. pop e poppa hat für Sie offizielle medizinische Empfehlungen und nützliche Tipps und Links zusammengestellt.
«Stillst du etwa noch?», «Du hast nur einen Monat lang gestillt?» oder vielleicht «Du stillst gar nicht?» Die Frage, ob man stillt oder nicht stillt, bewegt die Gemüter.
Die Mitarbeitenden der pop e poppa Kita werden darauf geschult, respektvoll und ohne Schuldzuweisungen mit den Eltern umzugehen, trotzdem muss man sich manchmal anderswo solche Bemerkungen anhören. Denn dieses Thema ist eng mit unserer eigenen Identität und unserem Verhältnis zum Thema Mutterschaft verbunden. Auch wenn die medizinischen Empfehlungen eindeutig sind, kann es eine Herausforderung sein, das Stillen als einen erfüllenden und besonderen Augenblick zwischen Mutter und Kind zu gestalten. Dabei sollte man immer daran denken, vor allem die Entscheidung der Mutter zu respektieren, denn nur sie entscheidet, was für sie funktioniert!
Warum sollte man stillen?
Wissenschaftler und Gesundheitsexperten sind sich einig: Die Natur hat sich perfekt eingerichtet, Stillen ist ideal. Dabei geht es um weit mehr als nur die Ernährung, es bietet auch zahlreiche Vorteile für die Physiologie und Psyche. So festigt es beispielsweise die Beziehung zwischen Mutter und Kind, doch die Muttermilch passt sich auch ständig an die Bedürfnisse des Babys an und stärkt sein Immunsystem. Anscheinend wirkt sich das Stillen sogar positiv auf die zukünftige Gesundheit im Erwachsenenalter aus und beugt insbesondere Fettleibigkeit vor.
Auch der Mama tut es gut, zu stillen: Es erleichtert die Gewichtsabnahme nach der Geburt und verringert das Brustkrebsrisiko. Ausserdem ist es sehr praktisch, denn die Muttermilch ist immer und überall verfügbar und hat stets die richtige Temperatur!
Eine vollständige Liste aller Vorteile des Stillens finden Sie im Merkblatt Ernährung des Säuglings im ersten Lebensjahr (2019).
Wie lange sollte man stillen?
Die folgenden offiziellen Antworten hört man immer wieder:
Laut Schweizerischer Gesellschaft für Pädiatrie und Schweizerischer Gesellschaft für Ernährung wird in den ersten 4 bis 6 Lebensmonaten das alleinige Stillen empfohlen. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt in den ersten sechs Lebensmonaten das alleinige Stillen. «Alleinig» bedeutet, dass die Gabe weiterer Flüssigkeiten wie Wasser – selbst bei grosser Hitze – nicht nötig ist und sich sogar negativ auf das Stillen auswirken kann.
Wie sieht es mit dem Stillen während der Beikosteinführung aus? Die Schweizerischen Empfehlungen lauten, parallel zur Beikost so lange weiter zu stillen, wie Mutter und Kind es wünschen. Die WHO spricht von 6 Monaten bis zu 2 Jahren oder sogar länger, ergänzend zu anderen Lebensmitteln.
Wie sollte man stillen?
Diese Frage erscheint vielleicht albern, doch sie ist durchaus berechtigt, denn manchmal stellt einen das Stillen vor eine echte Herausforderung! Die Durchführung kann sich schwierig, schmerzhaft und ganz und gar nicht «angeboren» gestalten. Dass es scheinbar so einfach und ideal für das Kind sein soll, kann für eine Mama, die «es nicht schafft», ihr Kind zu stillen, oder die es nicht tun möchte, sogar extrem frustrierend sein. Denn selbstverständlich haben Sie das Recht, nicht stillen zu wollen. Sprechen Sie in diesem Fall vor der Geburt mit Ihrer Hebamme, die Ihnen Tipps zum richtigen Vorgehen geben kann.
Versuchen Sie, möglichst tolerant mit den eigenen Schwierigkeiten und Ängsten umzugehen. Die ersten Stillwochen können sich schwierig gestalten, aber auch spätere Phasen, wenn sich die Milchproduktion an die Bedürfnisse des wachsenden Kindes anpassen muss. Seien Sie zuversichtlich: Muttermilch ist weit mehr als nur ein Nahrungsmittel und ein Vorteil des Stillens für das Baby ist bereits die einfache Tatsache, dass es Kontakt zur Brust seiner Mutter hat!
Sprechen Sie über Ihre Unsicherheiten und Schwierigkeiten und bitten Sie um Unterstützung und Ratschläge von Fachleuten. Wenden Sie sich im Spital an Pflegekräfte und Hebammen, die besonders auf das Stillen spezialisiert sind. Wenn Sie wieder zu Hause sind, umgeben Sie sich direkt und/oder virtuell mit Menschen, die Sie ermutigen und verstehen. Auch Ihre Hebamme kann Sie unterstützen und Ihnen den Weg zu Treffen und Gruppen in Ihrer Region weisen.
Tipps und nützliche Adressen:
- Wussten Sie schon, dass Sie in der Schweiz im ersten Lebensjahr Ihres Kindes Anspruch auf drei Termine für eine Stillberatung haben? (KLV, 4. Kapitel, Artikel 15). Zögern Sie nicht, danach zu fragen, wenn sie Ihnen nicht automatisch angeboten werden, denn sie werden vollständig erstattet.
- Machen Sie sich Sorgen um die Gewichtszunahme Ihres Babys? Sie können es im Präventionszentrum Ihrer Region so oft wiegen lassen, wie Sie möchten.
- Wussten Sie schon, dass Sie Ihr Kind in mehreren Positionen stillen können? Vielleicht gefallen Ihnen einige besser als andere!
- Es kommt extrem selten vor, dass eine Frau zu wenig Milch produziert oder aus physiologischen Gründen nicht stillen kann. Wenn das Baby unzufrieden scheint und noch mehr verlangt, handelt es sich meistens um Anpassungsphasen zwischen der Mutter und den Bedürfnissen des Kindes, die sich ständig weiterentwickeln.
- Die Leche League unterstützt und informiert Mütter ebenfalls sehr aktiv mit zahlreichen Artikeln, die auf ihrer Website zur Verfügung stehen.
- Erwarten Sie Zwillinge? Dann ist erfahren Sie in diesem Artikel mehr zum Thema.
- Mehr Informationen zum Stillen von Frühgeburten finden Sie hier.
Doch das Stillen geht mit noch einer weiteren grossen Herausforderung einher: Die Rückkehr an den Arbeitsplatz und der Besuch der Kita nach 16 Wochen offiziellem Mutterschaftsurlaub. Wie kann man sich ihr stellen? Ist es möglich, weiter zu stillen? Wie pop e poppa Sie auf diesem für die Entwicklung Ihres Kindes förderlichen Weg unterstützt, erfahren Sie im Artikel «Was wäre, wenn sich die Rückkehr in den Beruf und das Stillen gut miteinander vereinbaren liessen? Das sagt die schweizerische Gesetzgebung und so kann pop e poppa Sie unterstützen».
Und denken Sie daran: Sie allein entscheiden, ob Sie stillen möchten oder nicht!